Bitterfeld-Wolfen. Die Neue Bitterfelder Wohnungs- und Baugesellschaft (NEUBI) verändert die Außenfassade des einzigen Hochhauses in Sandersdorf grundhaft. Nachdem nun erste Malerarbeiten erfolgt sind, wurde der regional bekannte Künstler Ronny Claus am Haus gesichtet.
Seit Mitte September ist das Hochhaus am Platz des Friedens in Sandersdorf an der Westseite mit Blickrichtung zum EDEKA-Markt eingerüstet. „Die Fassade soll einen neuen Anstrich erhalten, vorher wird sie gereinigt, schadhafte Stellen werden ausgebessert. Das trägt zum Schutz des Dämmsystems bei und macht die Fassade insgesamt wieder unempfindlicher gegenüber schädlichen Witterungseinflüssen und verhindert Moos- und Algenbefall“, kündigt NEUBI-Geschäftsführerin Susann Schult an. Nach Abschluss dieser Seite werden diese Arbeiten an der Südseite mit dem Eingangsbereich fortgesetzt. Die Ost- und Nordfassaden werden nach der Winterunterbrechung im Frühjahr 2023 neu gestrichen.
Bei einem neuen Anstrich wird es aber nicht bleiben, denn der lokal bekannte Künstler Ronny Claus aus Bitterfeld-Wolfen wurde dieser Tage an dem Hochhaus gesichtet. Er machte Fotos, stieg aufs Gerüst, um etwas zu vermessen. Und es fanden erste zarte Pinselstriche ihren Weg auf die Fassade. Was genau er vorhat, will er noch nicht verraten. „Es wird auf jeden Fall das Haus grundlegend verändern“, sagt er und lässt seinen Blick in die Ferne schweifen. „Friedlich ist es hier. Wenn es doch überall so wäre!“ Ein Hinweis auf die spätere Gestaltung?
Ruhig bleibt es am Platz des Friedens aber vorerst nicht, denn ab Ende Oktober rückt schweres Gerät an: Der Eingangsbereich wird abgerissen und erneuert. Ebenfalls wird an der Rückseite ein Aufzug montiert, um den Zugang barrierefrei gestalten zu können.
Historie zum Platz des Friedens:
Das Wohngebiet Sandersdorf Nord wurde im Jahr 1964 vorbereitet. Die Plattenbauten des Wohnkomplexes 1 wurden 1968 fertig gestellt. Im Jahr 1983 folgte der Wohnkomplex 2. Bei der Namensgebung der Straßen wurde damals „der Anspruch der humanen sozialistischen Gesellschaft auf Frieden, Freiheit, Freundschaft, Jugend und Neue Zeit wird wirklichkeitsfern suggeriert“, schreibt Klaus Peter Synnatzschke im Buch „Historisches aus der Gemeinde Sandersdorf, Straßennamen“. Das Hochhaus am Platz des Friedens wurde von 1967 bis 1968 gebaut. Damals hatte es 132 Wohneinheiten. Heute sind es noch 88 Wohnungen.
Quelle: Anja Aschenbach, Stadtarchiv Sandersdorf-Brehna.
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